Gottfried Bader aus Hornberg-Reichenbach war rund 22 Jahre als Kundendienstmonteur für die Brauerei Ketterer tätig. Nun wurde er von der Familie Ketterer und seinen Kollegen in den Ruhestand verabschiedet.
Seit 1992 war Gottfried Bader (64) aus der Familienbrauerei Ketterer in Hornberg für die Installation von Ausschankanlagen und die technische Kundenbetreuung zuständig. Im feierlichen Rahmen der Weihnachtsfeier wurde er nun in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Bader war als kompetenter, bei Kollegen und Kunden gleichermaßen geschätzter Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Schanktechnik hoch angesehen. „Schätzungsweise 700 Ausschankanlagen für Ketterer-Bier und 100 Postmix-Anlagen tragen Deine Handschrift“, fasst Geschäftsführer Michael Ketterer das Geleistete in Zahlen. „Du warst bei Gastronomen und auf Festveranstaltungen ganz oft der Problemlöser. Auch außerhalb der regulären Geschäftszeiten und sei es an Sonn- und Feiertagen warst Du da und bereit, plötzlich auftretende Störungen zu beseitigen. Dafür danken wir Die von Herzen und auch Deiner Frau Hildegard für ihr stets aufgebrachtes Verständnis.“ Ketterer betonte, dass sich Baders Einsatz zu einem wichtigen und weithin beachteten Markenzeichen für die Brauerei entwickelt habe. „Dein kritischer Sachverstand und offenes Wort waren oft Anlass, manche Gegebenheiten und Betriebsabläufe zu hinterfragen und zu ändern. Dadurch kamen wir zu vielen Verbesserungen, und Fehler konnten erst gar nicht entstehen.“ so Ketterer weiter. Und auch seinen Nachfolger Johannes Bühler (27) hat der „Schankanlagenversteher“ - wie es auf dem Kundendienstfahrzeug heißt - bestens eingearbeitet.
Weiteren Schritt zur Unternehmensnachfolge vollzogen
„Es ist nach meinem Verständnis auch die Pflicht eines Unternehmers, dass er rechtzeitig die Nachfolge regelt.“ informierte Michael Ketterer die Belegschaft weiter über jüngste Veränderungen. „Es ist wie im Sport bei einem Staffellauf. Jeder Läufer gibt das Beste für die Staffel – in unserem Fall für das Unternehmen. Ich bin in diesem Jahr die 45. Runde gelaufen. Nun wurde der Stab weitergegeben an die 5. Generation, die wesentlichen Gesellschaftsanteile an unsere Tochter Anke übertragen.“ Die ganze Familie habe sich während der letzten Jahre hierüber abgestimmt und es gebe keine Zersplitterung der Gesellschafterstruktur, so dass man sich auch für die Zukunft weiter gut aufgestellt sieht. „Man soll ja im Sport nicht abrupt mit dem Laufen aufhören. Und so bleibe ich als Geschäftsführer neben den Geschäftsführern der 5. Generation, Anke und Philipp, an Bord.“ so Ketterer weiter, dem die Arbeit noch viel Spaß mache, er sich aber in manchen Dingen auch einfach zurücknehmen darf.
Wachstum auf schwierigem Biermarkt
Philipp Ketterer blickte mit den 26 Mitarbeitern und Aushilfskräften auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurück. „Wir dürfen uns auf dem umkämpften Biermarkt über ein schönes Absatzplus freuen. Dazu beigetragen hat auch das im Juni neu eingeführte alkoholfreie Weizen-Radler. Wir können uns sehr gut gegenüber den preisaggressiven Wettbewerbern und den durch hohen Werbedruck allgegenwärtigen Fernsehbieren behaupten. Vielen Verbrauchern sind gerade im Lebensmittelbereich gute Produkte auch etwas Wert.“ Ketterer dankte allen Mitarbeitern für deren überdurchschnittlichen Einsatz, ging aber auch auf anstehende Herausforderungen und eine gravierende Fehleinschätzung der jüngsten Zeit ein: „Das Black-Forest-Stout war anstatt nach geplanten drei Monaten bereits nach nur drei Wochen vergriffen. Das ist schon etwas ärgerlich aber auch ein Zeichen, dass charaktervolle Biere, wie wir sie brauen, eine sinnvolle Antwort auf die Einheitsbiere der Großbrauereien sein kann.“
Ketterer berichtete ferner von umfangreichen Investitionen in Abfüllanlagen, Energietechnik und Leergut und erinnerte nochmals an erneute Prämierungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft und bei den World Beer Awards in London. Priorität im kommenden Jahr habe, die innerbetrieblichen logistischen Probleme zu lösen, die sich durch die beengten Verhältnisse am Standort gepaart mit der steigenden Nachfrage ergeben haben.
Hornberger Lebensquell – klein aber fein
Auch die Nachfrage nach dem natürlichen Mineralwasser Hornberger Lebensquell wachse weiter. „Wir sind nach wie vor einer der ganz kleinen Anbieter auf dem Mineralwassermarkt.“ gibt sich Ketterer bescheiden. Durch Konzentration auf die Nische und umfangreiche Investitionen in den Bereichen Vertrieb und Qualitätssicherung habe man sich erneut ein zweistelliges Absatzplus erarbeitet. „Mit unseren Getränken sind wir sicher auch ein toller Werbebotschafter für Hornberg und unsere Heimat, den Schwarzwald.“ An exklusiven Referenzen mangelt es dabei nicht: So ist mittlerweile Ketterer Zwickel-Pils und Hornberger Lebensquell beispielsweise auch im Berliner KaDeWe (Kaufhaus des Westens) erhältlich.