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Die besten 80 Biersommeliers aus 19 Nationen vor dem Grand Hotel in Rimini, dem Austragungsort der WM 2019

Philipp Ketterer vom deutschen Nationalteam.

Teil der Vorrunde: Blindverkostung und Erkennung von internationalen Bierstilen.

Die deutschen Finalteilnehmer (von links): amtierender Deutscher Meister Markus Fohr, Coach Hans Wächtler, Drittplatzierte der Deutschen Meisterschaft Elisa Raus, deutscher Vizemeister Philipp Ketterer und Michael Friedrich.

Philipp Ketterer bei der 7-minütigen Finalpräsentation des Punk IPA der Brauerei Brewdog aus Ellon, Scotland.

So sehen Sieger aus: Weltmeisterin Elisa Raus (D), links daneben Vizemeister Patrick Thomi (CH) und der Drittplatzierte Michael Friedrich (D).

WM der Biersommeliers: Top-Platzierung für Philipp Ketterer

Am vergangenen Freitag fand im italienischen Rimini die Weltmeisterschaft der Biersommeliers statt. 80 Teilnehmer aus 19 Nationen kämpften in verschiedenen Runden um den Titel des weltbesten Biersommeliers. Der amtierende deutsche Vizemeister Philipp Ketterer aus Hornberg hat es bis ins Finale der besten Sechs geschafft und einen Platz auf dem Treppchen nur knapp verfehlt.

„Es war eine unglaublich tolle und spannende Veranstaltung und mit dem Ergebnis bin ich super zufrieden“ fasst Ketterer, der von seiner Frau Anke begleitet wurde, seine Eindrücke zusammen. Das Turnier startete mit einer Blindverkostung in die Vorrunde. Hier mussten die Sommeliers zehn unterschiedliche Biere sensorisch erfassen und jeweils den korrekten Bierstil erkennen – und hiervon gibt es weltweit immerhin rund 160. „Ich hatte ein ganz gutes Gefühl, auch wenn ich das Bier, das sich später als ein ‚American Style California Common‘ herausstellte, nicht erkannt hatte.“ erzählt Ketterer von der herausfordernden Aufgabe. Im Anschluss stand ein schriftlicher Wissenstest mit 50 Fragen rund ums Bier auf dem Programm. „Es wurde beispielsweise nach der ältesten Trappistenbrauerei Belgiens gefragt, nach der jüngsten Hopfenzüchtung oder nach möglichen Ursachen von verschiedenen typischen Fehlaromen im Bier.“ so Ketterer, der hier gleichermaßen sehr gut punkten konnte. Auch im dritten Teil, der sensorischen Erkennung von zehn Bierflavors, bewies Ketterer ein feines Näschen. „Während wir anschließend auf die Ergebnisse warteten, war die Anspannung am größten. Schließlich qualifizieren sich nur die besten Zehn für das Halbfinale. Als die Jury dann bekanntgab, dass ich als Bester der Vorrunde weitergekommen bin, war die Freude natürlich riesig, zumal mir dieser Coup bereits bei der letzten WM vor zwei Jahren gelungen war.“ so Ketterer weiter.

Bester Teilnehmer der Vorrunde

„Im Halbfinale, das als k.o.-Runde ausgetragen wird, stieg die Spannung weiter. Mein italienischer Gegner Tobias Tratter und ich mussten in einer dreiminütigen Bühnenpräsentation ein uns unbekanntes Bier präsentieren und den Bierstil erkennen. Es war ein amerikanisches India Pale Ale und wir lagen beide richtig.“ berichtet Ketterer weiter, der dieses Duell knapp für sich entschied und somit ins Finale der besten Sechs einzog. Mit ins Finale schafften es gleich drei Teamkollegen aus Deutschland, ein Österreicher sowie ein Schweizer Biersommelier. Die letzte Aufgabe bestand hier dann in einer öffentlichen, siebenminütigen Bierpräsentation, in dem die Experten über ein Bier, dessen Herkunft, Geschichte, Bierstil, Aroma und Geschmack nebst Speisenempfehlung Bescheid wissen müssen. „Ich durfte dem Publikum und der international besetzten Jury das ‚Punk IPA‘ der Brauerei Brewdog aus Ellon/Schottland präsentieren. Das Ganze wird übrigens simultan in vier Sprachen übersetzt. Das war schon sehr aufregend, wie auch das ganze großartige, festliche Ambiente am Austragungsort, dem Grand Hotel Rimini.“ schwärmt Ketterer. Am Ende überzeugte Ketterers Deutsche Teamkollegin Elisa Raus aus Stralsund die Jury am meisten und holte als erste weibliche Teilnehmerin den Weltmeistertitel. Zweiter wurde Patrick Thomi aus der Schweiz und Dritter Michael Friedrich aus Chemnitz. „Ausgiebig feierten die WM-Teilnehmer aller Länder gemeinsam bis tief in die Nacht bei einem vorzüglichen Menü mit – wie kann es anders sein - passender Bierbegleitung.“ erzählt Ketterer. Das nächste Ziel stehe für ihn schon fest: die Qualifikation zur Teilnahme der nächsten Weltmeisterschaft, die 2021 in München stattfinden wird.