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Michael Ketterer (rechts) ist seit 50 Jahren Brauereichef. Geschäftsführer Anke und Philipp Ketterer (von links) gratulieren ihm und dem Brauer Jürgen Fleig sowie Versandleiter Sebastian Klöble (5. u. 6. von links) zu deren Betriebsjubiläum. Hans-Joachim Bischoff (4. von links) wurde im Beisein seiner Ehefrau in den Ruhestand verabschiedet.

Seit 50 Jahren Unternehmer mit Leib und Seele

Mitarbeiter-Ehrungen bei Weihnachtsfeier der Familienbrauerei M. Ketterer / Michael Ketterer seit fünf Jahrzehnten Brauereichef

Die Familie Ketterer blickte im Rahmen ihrer traditionellen Weihnachtsfeier mit ihrer nahezu vollständig anwesenden Belegschaft auf ein forderndes, aber auch erfolgreiches Jahr zurück. Emotionaler Höhepunkt war der Rückblick von Seniorchef Michael Ketterer, der dankend an eine bewegte Vergangenheit erinnerte.

Zuvor trafen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Brauerei im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. Der wissenschaftliche Leiter Thomas Hafen und sein Team gestalteten eine informative Führung, die ihren Ausklang in der beheizten Stube des Falkenhofes fand. Dort erfuhren die Gäste bei wärmendem Glühwein allerhand Interessantes zu Weihnachtsbräuchen und den anstehenden Feiertagen. Umrahmt wurde der urgemütliche Hock mit stimmungsvollen Weihnachtsliedern des Ehepaars Miller aus Dunningen.

33 Auszeichnungen für Ketterer Biere

Danach ging es in das benachbarte Gastronomieobjekt „Weber’s Esszeit“, das wie der Vogtsbauernhof zur Kundschaft Ketterers zählt. Geschäftsführer Philipp Ketterer hieß in seinem Jahresrückblick sechs neue Mitarbeiter willkommen und beleuchtete die Entwicklung des rückläufigen Biermarktes, auf dem die Biere aus dem Hornberger Familienbetrieb gegen den Trend und trotz Leergutmangels weiter ein Absatzplus verzeichnen konnten. „Diese erfreuliche Entwicklung ist sicher auch der konstant hohen Qualität unserer Biere zu verdanken. Allein in diesem Jahr wurden wir mit insgesamt 33 Prämierungen bei sieben internationalen Wettbewerben ausgezeichnet“, dankte Ketterer seinem Team für diese herausragende Leistung. Auch das natürliche Mineralwasser der Hornberger konnte trotz des heißen Vorjahres-Sommers erneut im Absatz zulegen. „Ergänzend spielt uns Mittelständlern der ungebrochene Trend zur Regionalität, Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit in die Karten“, blickte Ketterer zuversichtlich in die Zukunft. Umfangreiche Investitionen in die Brautechnologie, den Fuhrpark, Instandhaltungen und Leergut prägten die dynamische Entwicklung des Betriebes. Im kommenden Jahr, das im Zeichen des Abrisses und Neubaus einer Lagerhalle auf dem Firmengelände stehen wird, möchte Ketterer einen weiteren Meilenstein in der 132-jährigen Unternehmensgeschichte setzen. Er dankte allen für ihren engagierten und loyalen Einsatz.

Stehende Ovationen für Michael Ketterer

Philipp Ketterer kam dann auf den Senior-Chef, Geschäftsführer Michael Ketterer, zu sprechen: „Vor 50 Jahren bist Du in die Verantwortung der Brauerei eingetreten. Da waren viele von uns noch gar nicht auf der Welt. Deine herausragende unternehmerische Leistung können wir aber daran festmachen, wenn wir sehen, wie sich die Brauerei in dieser Zeit entwickelt hat und heute dasteht“, so Ketterer. „Du hast unzählige kluge und nachhaltige Entscheidungen getroffen und mit großer Ausdauer deren Umsetzung vorangetrieben. Dies alles bodenständig und bescheiden, geradlinig, aufgeschlossen und kundenorientiert mit hohem Sachverstand in allen Bereichen“, gratulierte er seinem Schwiegervater dankend zu dem außergewöhnlichen Betriebsjubiläum.

Michael Ketterer nahm emotional sichtlich ergriffen seine Belegschaft mit auf einen sehr persönlichen Rückblick der letzten fünf Jahrzehnte. Wie er im Alter von erst 20 Jahren nach dem viel zu frühen Tod seines Vaters in die Unternehmensleitung eintrat. „Ich konnte mich nicht mehr mit meinem Vater besprechen, wie es denn weitergehen sollte - einen richtigen Plan hatte ich keinen, aber den starken Willen, die Brauerei in eine gute Zukunft zu führen“, erinnerte sich Ketterer. Eine große Stütze seien ihm in dieser Zeit absolut verlässliche Mitarbeiter gewesen. Ein sehr schwieriger Prozess sei damals die Neuausrichtung der Gesellschafterstruktur gewesen. „Die dann folgende Zeit war für mich besonders belastend“, so Ketterer. Denn auf der einen Seite stand die finanzielle Belastung durch die neuen Gesellschaftsverhältnisse und auf der anderen Seite erforderliche Investitionen in die Brauerei. Dies alles fand zudem noch in einem Marktumfeld statt, in dem der Biermarkt kontinuierlich rückläufig gewesen ist. Ketterer dankte seiner Familie für die Unterstützung beim Überführen der Firma auf die nächste Generation und hob als einen von vielen weiteren denkwürdigen Meilensteinen die aufwändige Erschließung der Kapfwaldquelle hervor. Er ermutigte seine Mitarbeiter, die gespannt den Ausführungen Ketterers lauschten, auch weiterhin mit voller Leidenschaft für die Qualität und die gedeihliche Weiterentwicklung der Brauerei einzustehen. Sie zollten dem Senior mit langem Beifall und stehenden Ovationen ihren großen Respekt vor seiner großen unternehmerischen Leistung.

Treue Mitarbeiter geehrt

Im Anschluss ehrte die Familie Ketterer verdiente Mitarbeiter für lange Betriebszugehörigkeiten: Sebastian Klöble kam einst als Ferienjobber zur Brauerei und ist seit zehn Jahren fest angestellt, seit 2013 als Versandleiter. Ketterer dankte ihm für seine hohe Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit in dieser wichtigen Position. Jürgen Fleig aus Tennenbronn ist seit 25 Jahren als Brauer für Ketterer tätig – bis 2006 in Vollzeit und seither in Teilzeit ist er eine wertvolle Unterstützung für die Brauerei.

Zwei Getränkefahrer traten 2019 ihren Weg in den verdienten Ruhestand an: Johann Balajda war 19 Jahre lang für Ketterer im Einsatz und Hans-Joachim Bischoff arbeitete 27 Jahre lang tatkräftig mit. Dankend und mit den besten Wünschen für den nun wohl ruhigeren Lebensabschnitt verabschiedete die Familie Ketterer die Geehrten im Kreise derer früheren Kollegen.